Mittwoch, 1. Juni 2011

EHEC: Spanien "enttäuscht" von Deutschland

Madrid fordert Entschädigung für Landwirte wegen EHEC

(afp/dpa/sist) - Die Quelle der lebensgefährlichen EHEC-Infektionen in Deutschland liegt wieder völlig im Dunkeln. Spanische Gurken, die zunächst mit den Erkrankungen in Zusammenhang gebracht worden waren, sind nach neuen Laboruntersuchungen nicht der Auslöser.

Nach Umsatzeinbußen durch den angeblichen Fund des Darmkeims auf spanischen Gurken ist das Land sauer. Die spanische Agrarministerin Rosa Aguilar sagte nach Angaben des Nachrichtensenders N24, ihr Land wolle auf EU-Ebene Entschädigungen für alle europäischen Landwirte verlangen, die wegen EHEC Verluste haben. "Wir sind enttäuscht von der Art, wie Deutschland mit dieser Krise umgegangen ist."

Spanien werde zunächst den Schaden für die Landwirte beziffern und dann entscheiden, ob es möglich sei, "eine Entschädigung bei der EU-Kommission" zu beantragen, sagte Außenministerin Trinidad Jiménez bei einem Besuch in Mexiko. Zunächst sei es aber am wichtigsten, die Quelle der Erkrankungen zu identifizieren.


Zuvor hatte bereits Landwirtschaftsministerin Rosa Aguilar Entschädigungen für spanische Landwirte gefordert und das deutsche Krisenmanagement kritisiert. Gemüse aus Spanien bleibt derzeit in den Regalen liegen, nachdem in der vergangenen Woche spanische Salatgurken als eine Quelle des EHEC-Erregers identifiziert worden waren. Mittlerweile erklärten die Behörden allerdings, der dort entdeckte EHEC-Erreger sei offenbar nicht die Quelle für den beispiellosen Ausbruch an Infektionen mit dem Darmkeim.

In Hamburg waren auf vier Gurken EHEC-Erreger entdeckt worden, von denen drei aus Spanien stammten. Bei einer vierten Gurke ist die Herkunft weiter unklar. Die Bakterien auf zwei von der insgesamt vier Gurken stimmten nicht mit dem Erreger-Typ bei betroffenen Patienten in Hamburg überein, teilte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) in der Hansestadt mit. Die Ursache für die Verbreitung des Erregers vor allem in Norddeutschland ist damit weiter unklar.

Hamburg ist ein Schwerpunkt der Erkrankungswelle. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde waren in der Hansestadt bis Dienstag 569 Fälle von EHEC oder EHEC-Verdacht gemeldet worden. 110 Patienten wurden demnach wegen der lebensbedrohlich Komplikation HUS oder dem Verdacht darauf in Hamburger Krankenhäusern stationär behandelt. Es sei "keine Entspannung sichtbar", sagte Prüfer-Storcks. Bundesweit starben bislang mindestens 15 Patienten nach einer Infektion mit dem Erreger. Auch aus Schweden wurde am Dienstag ein erster Todesfall gemeldet.

(c) AFP


Quelle: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/ehec/287p43o-ehec-spanien-ist-sauer

3 Kommentare:

Shenzhou hat gesagt…

"Bei einer vierten Gurke ist die Herkunft weiter unklar."
...sehr abstrakt. *einen auf Nachrichtensprecher mach*

*räusper*
Die Herkunft der vierten Gurke, die in den Flugzeugtrümmern gefunden wurde, ist bislang ungeklärt. Die Abteilung für mediterane Früchte des Robert Koch Institutes zieht nun auch eine vergleichende Analyse von Röntgenbildern des Kiefers zur Identifizierung in Betracht.

Der nicht-mehr-Bundesgesundheitsminister Dr. med polytalent Rösler sagte im Deutschlandfunk, dass die Zusendung der notwendigen PDF-Datei aber noch ein bis zwei Wochen dauern könnte. Die spanischen Ministerien für Argarwesen und Äußeres seien noch mit ihren Lösegeldforderungen gegen die EU beschäftigt.

Indes versprach der Verbund hanseatischer Supermärkte den Gurkenverkauf ganz einzustellen und nur noch Zucchini in die Auslagen zu legen. "Die seien auch wesentlich glatter und dicker!"

Anonym hat gesagt…

das kommentar gefällt mir...

Anonym hat gesagt…

hey cool gurke im gummi... warum nich so?