Montag, 30. Mai 2011

Sicher vor Missbrauch

Lieber jean99,

ich habe zuerst hin und herüberlegt, ob ich diesen Text ebenfalls als Kommentar veröffentliche oder als eigenen Post. Aber es ist dann doch zu wichtig, als dass er als "einfacher" Kommentar untergeht.

Aalsoooooo, der Kontext des Verhütungsverbotes ist schon der nachfolgende Satz, Matthias. Die Wiedergabe des 5 Gebotes und alles weitere bis zu "Die ungeborenen Kinder".

Frage, was genau meinst du mit "Sexualiät"? Das Wort kann ja so gut wie alles in diesem Themenbereich sein. Im Falle eines "sexuellen Verlangens" reden wir von einem animalischen Trieb, oder euphemistischer, einem Drang. Und diesen spreche ich selbstverständlich keinem Menschen ab!
Mit diesem Satz versuche ich lediglich aufzuzeigen, dass bei einem vernunftbegabten Menschen - also einem, der noch alle 5 Sinne beisammen hat - eigentlich der Geist über den Körper siegen muss, gerade im Hinblick auf die Übertragung von HIV auf die PartnerInnen.
Heißt, nur weil ich der Mann bin, darf ich nicht auf mein Recht nach sexueller Befriedung bestehen, wenn ich gleichzeitig dafür sorgen würde, dass mein Partner/meine Partnerin in Folge meines Verlangens sterben wird.
Wie sagte schon mein Bruder? "Nur weil man etwas kann, muss man es noch lange nicht machen!" Und er hat Recht!

Stichwort Gummi. Sehr gute Alternative. Damit würde ich wieder dem 5. Gebot nachkommen, nicht zu töten. Denn wenn die begattete Frau nun auch noch schwanger würde, wäre definitiv das Kind ebenfalls HIV+. De facto hätte unser kleiner Immunschwäche-Lustmolch sogar schon zwei Menschenleben auf dem Gewissen. Bravo!

Was die Rücksicht angeht, nun, schade, dass du kein GayRomeo-Profil mehr hast. Denn dort habe ich meinen "amourösen Indikativ" bereits veröffentlicht. Ich hole es umgehend nach und ermögliche Dir diesen philosophischen Erguss aus meiner Feder zu lesen:

Wenn man einen Menschen liebt, so wird man freiwillig auf bestimmtes verzichten und freiwillig bestimmte Dinge machen, ohne dass dieser Mensch ihn darum bitten muss.
Sofern diese Liebe, die man empfindet, völlig aufrichtig und ehrlich ist. Auf diese Weise nähert man sich von allein der "bedingungslosen Liebe" an.


Dieser Indikativ (bewusst kein Imperativ) lässt sich übrigens perfekt auf sämtliche anderen menschlichen Beziehungen übertragen... Freundschaft, Beruf usw.
Ich füge mal noch den Ökolgischen Imperativ von Hans Jonas an: "Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden."
Es ergänzt sich. (In meinem Profil habe ich auch noch den kategorischen Imperativ.)

Also... Unser vernunftgabter HIV+-Mensch wird freiwillig solange auf Sex verzichten, wie er kein Kondom zur Hand hat.
Ahja, und der Papst meint, er wird sogar komplett verzichten, weil ja Fortpflanzung auch nicht verletzungsfrei möglich wäre. Es darf jeder selbst einschätzen, wie realtiätsfern das ist. Nur ein Hinweis noch: Kondome werden mittlerweile auch von Seiten der katholischen Kirche und des Papstes toleriert. ;)

Gut, zugeben, die Kirche ist verantwortlich für ihre Gewalttaten und Mord verjährt nie. Aber wie will man bitte die Taten, die schon Jahrhunderte zurückliegen, jetzt noch sühnen? Es gibt heute keinen mehr, der noch am Leben wäre, den man bspw. für die Kreuzzüge zur Verantwortung ziehen könnte.
Damals fehlte ein Kriegsverbrechertribunal und seine Einberufung wäre auch fraglich. Ich wäre für Vorschläge die acht oder neun Jahrhunderte umfassen können, dankbar. Das einzige, was mir einfällt, ist, es heutzutage einfach besser zu machen, als die Vorfahren.

Die Auslegung, dass es einen "richtigen Gott" gibt, steht aber schon wieder im Gegensatz zu der ökomenischen Toleranz der katholischen Kirche. Es gibt "durchaus weitere Wege, als den der Römischen Kirche, um zum Heil zugelangen". [Selbstzitat vom 10. Oktober 2010] Das hat diese auch in "Nostra Aetate", der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu den nichtchristlichen Religionen, so festgehalten.

Und was ist bitte so konstruiert an meinem Bild? Nein, ist schon klar, aber lassen wir doch einfach den Kram darum herum einfach weg. Und nun geht eine einzige Aufforderung an dich: Falte deine Hände zum Gebet!
Versuch mal jetzt eine Waffe in deine Hände zu bekommen. Es geht nicht!
Quod erat demonstrandum.

*edit* Ich habe übrigens mal weitergesucht und erfahren, dass der Satz von Kardinal Meißner, "In betenden Händen ist die Waffe sicher", noch weitergeht. Er endet mit: "...vor Missbrauch!"

Dieser Beitrag wurde vor am 20. Dezember 2010 um 00:11 veröffentlicht.

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