Donnerstag, 5. Januar 2012

Kerkeling, vorab

Hape Kerkeling: Solidarität mit Bundespräsident Christian Wulff!
Der Komiker und Entertainer veröffentlichte auf Facebook ein Plädoyer: „Bleiben Sie im Amt!“

Seit Tagen dreschen unzählige kritische Journalisten und Kommentatoren von renommierten Medien auf Bundespräsident Christian Wulff ein. Seit immer deutlicher sichtbar wurde, dass der zehnte deutsche Bundespräsident in kaum einer Hinsicht seinem Amt gewachsen zu sein scheint, ist eine ungeahnte Flut harscher Kritik über Wulff ergangen.

Auch der Versuch eines Befreiungsschlags durch ein abgeschirmtes Exklusiv-Interview mit den öffentlich-rechtlichen Medien ist gescheitert. Seit dem wird scheinbar alles noch viel schlimmer: Die Bild erhöhte nun wieder den Druck auf den Bundespräsidenten und forderte in einem Brief bereits, die sagenumwobene Mailbox-Nachricht veröffentlichen zu dürfen. Bild-Chef Kai Diekmann wollte so zeigen, dass der Bundespräsident auch im Interview vom Mittwochabend nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Wulff lehnte die Veröffentlichung ab. Mittlerweile haben sich die Beliebtheitswerte von Wulff dramatisch verschlechtert, wie Spiegel Online berichtete.

Das Onlinemagazin Telepolis fragt derweil schon ganz offen, wer Wulff denn nun ablösen und dem Amt zu neuem Glanz verhelfen soll: Helmut Schmidt, Harald Schmidt oder sollte ein Bürger durch eine Casting-Show gewählt werden?

Nun versucht der Entertainer Hape Kerkeling den Bundespräsidenten in Schutz zu nehmen. In einem langen Kommentar auf Facebook fragt er: „Wulff oder Bild?“ Kerkeling beklagt gegenüber dem riesigen Druck auf Wulff zur Ehrlichkeit und aufklärender Klarstellung: „Der angebliche Skandal um unseren Präsidenten ist vielmehr ein Skandal unserer maroden und degenerierten Mediengesellschaft.“

Wer nimmt der Bild-Zeitung ernsthaft ab, sie sei an Wahrheit, Anstand und ehrlicher oder gar lupenreiner Aufklärung interessiert, fragt Kerkeling weiter. Er ruft: „Armes, ganz armes Deutschland!“

(...) Der beliebte Entertainer und „Horst Schlämmer”-Darsteller erinnerte auch an Helmut Kohl, der Demonstranten geschlagen habe, und trotzdem noch Bundeskanzler blieb. Und sein Amtsvorgägner Kurt Kiesinger war in der NSDAP, so Kerkeling. „Tja, das waren anscheinend noch Staatsmänner!“

Kerkeling forderte: „Wenn der Bundespräsident jetzt geht dann geht der demokratische Konsens!“ Denn jedem potentiellen Nachfolger müsste jetzt die Lust auf das Amt vergangen sein. „Der Präsident muss unfehlbar sein. Gut, dann bleibt nur noch der Ratzinger und der kriegt sicher keinen Ärger mit dem Kai von der Bild seitdem die beiden ja nun Papst sind.“

Schließlich macht Hape Kerkeling in seinem Plädoyer seine Haltung zum ehemaligen Gauck-Mitbewerber und „Pattexpräsidenten“ ganz deutlich: „Herr Präsident, bleiben Sie im Amt und vor allem bleiben Sie Mensch!“


Quelle: wissenrockt.de [bearbeitet]

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