Dienstag, 7. August 2007

Paris - ein Fest fürs Leben


M
it den Anglern und dem Leben auf dem Fluss, den schönen Lastkähnen mit ihrem eigenen Leben an Bord, den Schleppern – mit ihren Schornsteinen, die sich zurücklegten, um unter den Brücken hindurchzukommen –, die eine Reihe von Kähnen zogen, den großen Ulmen an den steinernen Ufern des Flusses, den Platanen und an manchen Stellen den Pappeln, konnte ich mich niemals am Fluß einsam fühlen. Mit so vielen Bäumen in der Stadt konnte man Tag für Tag den Frühling kommen sehen, bis ihn eine Nacht mit warmem Wind plötzlich eines Morgens brachte. Manchmal schlugen ihn die kalten, schweren Regenschauer zurück, so daß es schien, als ob er nie kommen würde, und daß du eine Jahreszeit aus deinem Leben verlorst. Das war die einzige wirklich traurige Zeit in Paris, weil sie unnatürlich war. Man rechnete damit im Herbst traurig zu sein. Ein Teil von dir starb jedes Jahr, wenn die Blätter von den Bäumen fielen und die Äste kahl gegen den Wind und das kalte, winterliche Licht standen. Aber du wusstest, daß es immer wieder Frühling werden würde, genau wie du wusstest, daß der Fluß, nachdem er zugefroren war, wieder fließen würde. Wenn die kalten Regenschauer anhielten und den Frühling töteten, war es, als ob ein junger Mensch ohne jeden Grund gestorben war.

In jenen Tagen jedoch kam der Frühling schließlich immer, aber es war beängstigend, dass er beinahe ausgeblieben war.
(Kapitel: „Menschen an der Seine“. Rechtschreibung und Satz wie im vorliegenden Werk, siehe unten.)


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