Das dürfte dann jetzt also der Beweis sein: ich bin tatsächlich allein auf der Welt. Facebook zeigt mir zwar noch neue Postings an, aber es passiert keine Interaktion mehr. Null Likes überall. Und Postings von Unternehmen lassen sich ja auch programmieren, wann sie veröffentlicht werden sollen.
Keine Ahnung, da werden meine Posts wohl auch erstmal ne kleine Zeit "untergehen". Irgendwie hoffe ich ja schon, dass sich hier noch jemand melden wird, aber...
Aber nach gestern und heute dürfte der Fall eigentlich klar sein. Ich stand gestern also auf dem menschenleeren UBhf. Rudow. Mit jeder Minute hätte ich mir fast noch mehr in die Hosen gemacht. Die Fahrerkabine war auch leer. Also bin ich die Treppen hoch. Und auch oben war niemand. Zwei Busmotoren waren noch zu hören. Aber kein Mensch! Verdammt nochmal: kein Mensch! Wo sind die alle?
Dann nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und hab zu Hause angerufen. Natürlich ging keiner ran. Nicht auf den Handys meiner Eltern, meiner beiden Geschwister nicht. Ich hab dann ein paar Nummern wahllos angerufen... Bei Nina, bei Johannes, bei Dominique, bei Andreas, bei... ist ja auch egal. Keiner ist keiner...
Währenddessen lief ich auf der „Spinne“ umher. Es war auch keiner am im Dönerladen, aber alles offen und hell erleuchtet. Sogar der Fleischspieß drehte sich munter um die eigene Achse.
Ich wurde panisch und bin die Waltersdorfer runtergerannt. Erstmal nach Hause!
Nach 200m war aber schon Schluss. Ich hab leider keine Kondition für sowas. Schnaufend und keuchend bin ich weiter. Alles war still. Stiller als sonst, wenn ich um diese Zeit durch die Stadt laufe. Rudow ist ja ein "Dorf" in Berlin, aber so still ist es nie!
Hinter der Kreuzung Neuhofer Str. entdeckte ich ein Auto, dessen Alarmanlage laut vor sich hin hupte. Es stand ziemlich schräg am Straßenrand dahinter sah ich ein zweites Auto, das in das erste reingefahren war. Was war hier nur los? Auch hier keine Menschen.
Ich lief wieder etwas schneller, vorbei an dem Grundstück mit dem Ski-Zaun, dann nach rechts um die Kurve. Nur noch hundert Meter!, ging es mir durch den Kopf. Die Zauntür quietschte wie immer. Ich rannte den Weg runter, schloss die Haustür auf und stürmte die Treppe hoch. Ich wurde von dem Gefühl gejagt, als ob mich etwas jagen würden. Kennt ihr bestimmt, oder? Und dann wollte der doofe Schlüssel nicht ins Schloss. Reiß dich zusammen! Endlich ging die Tür auf!
Ich machte sie gerade soweit auf, dass ich durchschlüpfen konnte und drückte sie wieder zu und schloss von innen ab. Sicher! Hoffentlich...
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